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Historische Medaille für die Schweiz

Die Schweiz hat an der U19-EM in Belgrad eine Medaille auf sicher. Das Duo Lucie Amiguet/Vera Appenzeller wird im Minimum Bronze gewinnen.

Sie mobilisierten noch einmal die allerletzten Kraftreserven. Lucie Amiguet und Vera Appenzeller, als Nummer 6 gesetzt, führten gegen die als Nummer 3 eingestuften Französinnen Malya Hoareau/Camille Pognante mit 8:4 im Entscheidungssatz, doch die Gegnerinnen glichen wieder aus. Die Nerven der Supporter blieben aber zum Zerreissen gespannt. Bei 20-16 hatten die Schweizerinnen vier Matchbälle, die ersten drei konnten sie nicht verwerten, ehe sie nach 68 Minuten doch noch jubeln konnten.

Es ist für die Schweiz eine Medaille mit historischem Charakter: Auf Stufe U19-EM hatte bisher einzig Jeanine Cicognini Edelmetall gewonnen. Silber im Einzel. Vor 17 Jahren. Im Halbfinal treffen Amiguet/Appenzeller auf die als Nummer 2 gesetzten Spanierinnen Nikol Carulla/Lucia Rodriguez.

Etwas mehr als eine Stunde vorher hatte Lucie Amiguet ihre erste Chance auf eine Medaille nicht nutzen können. Zwölf Partien hatte Lucie Amiguet vor dem Einzel-Viertelfinal gegen Nella Nyqvist seit ihrer Ankunft in Belgrad bestritten, zuerst im Team-Wettbewerb und jetzt in der Einzel-Konkurrenz. Zwölfmal war die Athletin des BC Tafers dabei siegreich geblieben, im Einzel war sie sogar noch ohne jeglichen Satzverlust. Doch die finnische Linkshänderin - zwei Jahre jünger - zeigte keinerlei Respekt. Im Gegenteil: Mit ihrem druckvollen aber auch gefühlvollen Spiel war sie klar tonangebend und ab dem 12-12 im ersten Satz die bessere Spielerin. 21-17, 21-7 lautete das klare Verdikt nach nur 19 Minuten.

Im Achtelfinal hatte Amiguet einmal mehr Nervenstärke gezeigt. Gegen die als Nummer 12 gesetzte Deutsche Antonia Schaller war sie fast den ganzen ersten Satz im Rückstand, wehrte aber schliesslich zwei Satzbälle ab und gewann dann 23-21. Damit war der Widerstand ihrer Gegnerin gebrochen und Amiguet brachte den Sieg sicher nach Hause.

Für Vera Appenzeller endete das Einzel-Turnier mit einer klaren 16-21, 7-21-Niederlage gegen die als Nummer 5 gesetzte Engländerin. Die Schweizerin hatte im ersten Satz noch mit 11-9 geführt, konnte dann aber die Pace nicht hoch halten. Ebenso im Achtelfinal unterlag Lorrain Joliat. Der Schweizer Meister verlor gegen die Turniernummer 3 aus Frankreich mit 14-21, 20-22, er hätte allerdings mindestens einen dritten Satz erzwingen sollen, da er im zweiten Durchgang 11-3 führte.

Im Doppel verabschiedeten sich beide Boys-Paare in der Runde der letzten 16. Mathis Chantakesone/Nicolas Franconville unterlagen dem fünftgesetzten Duo aus Deutschland in zwei Sätzen, und Joliat/Loris Dietrich scheiterten deutlich am Turnierfavoriten Nummer 1 aus Dänemark. 

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