Get to know.... Lorrain Joliat

In unserer Serie stellen wir euch heute das jüngste Mitglied des Herren-Nationalkaders vor, den 21-jährigen Romand Lorrain Joliat.

Get to know.... Lorrain Joliat

Lorrain, du bist vor kurzem aus Uganda zurückgekommen, wo du zwei Turniere gespielt hast. Wie war’s?

Es war eine sehr gute Erfahrung. Wir waren eine kleine Schweizer Gruppe und hatten eine tolle Zeit zusammen. Auch der Austausch mit Spielerinnen und Spielern anderer Teams war spannend. Dass gleich zwei Turniere hintereinander stattfanden, war super. Die Vorbereitung ist viel einfacher, wenn man sich nicht jedes Mal an neue Bedingungen anpassen muss.

Bist du der Typ, der bei Auslandturnieren in der Freizeit etwas vom Land sehen will?

Das kommt darauf an. Wenn das Land sicher ist, schaue ich mir gerne etwas an. In Uganda wollte ich kein Risiko eingehen, aber wir waren einmal im Zoo – mit Führung.

Du bist jetzt seit etwas mehr als einem Jahr im Nationalen Leistungszentrum in Bern. Wie läuft es dort für dich?

Ich fühle mich wohl. Das Zusammenleben mit Nico (Nicolas Franconville, Red.) und Leila (Leila Zarrouk, Red.) funktioniert super, sie sind sehr nett. Das Training ist allerdings hart. Obwohl ich schon im Nationalteam Nachwuchs war, ist das hier eine andere Welt. Damals war es ein wenig professionell, jetzt ist es hundert Prozent professionell. Ich spüre die Trainingsbelastung deutlich – Erholung ist enorm wichtig.

Was ist das Schwierigste für dich?

Ich bin jetzt in einer Trainingsgruppe, in der ich nicht der Beste bin – weit davon entfernt. Das war eine grosse Umstellung, aber ich gewöhne mich immer besser daran.

Du hast die Spitzensport-Rekrutenschule absolviert. Wie war das?

Grossartig. Alles ist sehr professionell, und die Infrastruktur ist top – vor allem, was die Regeneration betrifft. Das ist ein grosser Pluspunkt von Magglingen. Auch der Austausch mit anderen Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern war bereichernd. Ich habe viel gelernt und bin mit einigen noch in Kontakt.

Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Ich bin ziemlich extrovertiert, mag den Kontakt mit Leuten und bin impulsiv. Man kann mich leicht motivieren – aber ich muss zugeben, dass ich ein schlechtes Zeitgefühl habe. 😊

Wie bist du zum Badminton gekommen?

Durch meine Nachbarin in Courrendlin, Joëlle Varrin. Sie ist Präsidentin des Clubs und hat meinen Bruder Adrian und mich eingeladen, es einmal auszuprobieren. Es hat uns sofort gefallen.

Hast du auch andere Sportarten gemacht?

Ja, Tennis, Judo und Schwimmen.

Warum bist du beim Badminton geblieben?

Weil ich im Badminton besser war als in den anderen Sportarten – und ich habe diese Entscheidung nie bereut. Der Sport ist unglaublich komplett, physisch und mental extrem anspruchsvoll. Er ist überhaupt nicht monoton: Es gibt unzählige Schlagvarianten, Techniken und Taktiken.

Was sind bisher deine grössten Erfolge?

Ich war Schweizer Juniorenmeister in den Kategorien U15, U17 und U19, habe an den Europameisterschaften das Achtelfinale erreicht und mich für die Junioren-Weltmeisterschaften qualifiziert.

Was sind deine Ziele – kurz-, mittel- und langfristig?

Kurzfristig will ich bei den nächsten Schweizer Meisterschaften der Elite eine Medaille gewinnen und bis Ende Jahr unter die Top 200 der Welt kommen.
Mittelfristig möchte ich mich für grosse Turniere auf Elite-Niveau qualifizieren.
Langfristig ist mein Ziel Olympia – vor allem Brisbane 2032, vielleicht aber schon Los Angeles 2028. Dafür trainiere ich.

Wie verbringst du deine Zeit ausserhalb des Courts?

Ich habe mit dem Studium begonnen – auf Deutsch übrigens. Ich studiere Volkswirtschaft, aber das hat keine Priorität. Ich mache es in meinem eigenen Tempo.

Und wenn du wirklich Freizeit hast?

Dann bin ich gerne mit Freunden, meiner Freundin oder der Familie zusammen. Wenn ich noch mehr Zeit habe, mache ich gerne etwas draussen – zum Beispiel Street Workout oder Joggen.

Wie würdest du dich in zwei Worten beschreiben?

Gesellig und motiviert.

Und das dritte Wort überlassen wir Leila Zarrouk:

«Lorrain kommt immer zu spät.»