Ein Qualifikant überrascht die Turniernummer 1

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Ein Qualifikant überrascht die Turniernummer 1

Hochklassiger Sport während fast 11 Stunden, spektakuläre Ballwechsel, Favoritensiege, aber auch die eine oder andere grosse Überraschung – das war der erste Tag der Elite-SM 2024 in Genf. 

Schweizer Elitemeisterschaften bedeutet auch Spannung bis zum letzten Ballwechsel. Und dieses Motto wurde in Genf maximal befolgt. Um 19.42 Uhr nutzten Lucie Amiguet/Vera Appenzeller ihren Matchball gegen Malika Dumartheray/Sarah Golay – mit 23-21 im dritten Satz. Und nach 14-17 Rückstand und der Abwehr zweier Matchbälle. 642 Minuten waren vergangen seit den ersten Ballwechseln.

Die U19-EM-Bronzegirls von 2022 treffen in ihrem ersten gemeinsamen Turnier nach fast einem Jahr – Appenzeller musste so lange verletzt pausieren -  auf Sereina Hofstetter/Michelle Joller (Uzwil/Luzern). Das zweite Finalduo ermitteln Jorina Jann/Leila Zarrouk (Uzwil/Trogen-Speicher) sowie Cloé Brand/Julie Franconville (Yverdon). Das Laufwunder Franconville hat am Sonntag als einzige Person ein Dreifachpensum vor sich.

Loris Pierrehumbert eliminiert Joel König

Um 17.20 Uhr war es in der Halle erstmals so richtig laut geworden. Loris Pierrehumbert, der Qualifikant vom BC La Chaux-de-Fonds, hatte dem topgesetzten Joel König (Adliswil) nicht nur sehr lange Paroli geboten, nein, er stand nun in der sehr intensiven Partie sogar unmittelbar vor dem Sieg. Vier Siegpunkte hatte Pierrehumbert und beim dritten Matchball war es dann so weit. Er verwertete ihn und konnte sich dann vom zahlreichen Publikum feiern lassen.

Im Halbfinal gibt es damit das Duell mit seinem Bruder Maxime, der noch ohne Satzverlust ist. Der Spieler der Badminton Lausanne Association siegte im Viertelfinal auch klar gegen den Lokalhelden Alan Tejerina. Dieser hatte in der Startrunde das Derby gegen seinen Clubkollegen Benjamin Gil vom organisierenden BC Genève bezwungen.

Wenig überraschend kommt es im anderen Halbfinal zum Vergleich zwischen den Nationalmannschaftskollegen Nicolas A. Müller (Uzwil) und Julien Scheiwiller (Adliswil). Letzterer musste im Viertelfinal allerdings sämtliche Reserven mobilisieren, um Patrick Zbinden (Olympica-Brig) in Schach zu halten.  

Milena Schnider und Leila Zarrouk souverän in die Halbfinals

Im Dameneinzel liess Milena Schnider (Uzwil) keine Zweifel an ihren Ambitionen aufkommen. Die Ustermerin gab gegen Noémie Brand (Yverdon-les-Bains) und Jungtalent Sanna Germann (Uzwil) total nur 33 Punkte ab. Ihre nächste Gegnerin ist Katharina Fink (Olympica-Brig). Den zweiten Halbfinal bestreiten Julie Franconville (Yverdon-les-Bains) nach einer Aufholjagd gegen Lucie Amiguet (Tafers) und Leila Zarrouk. Das Lausanner Talent in Diensten von Trogen-Speicher profitierte vom verletzungsbedingten Forfait von Dounia Pelupessy, der eigentlichen Turniernummer 2, und trat ähnlich souverän auf wie Schnider, mit nur 37 Punkten für die Gegnerinnen.

Die letzten Champions gegeneinander

Im Herrendoppel stehen sich im Halbfinal die Meister der letzten beiden Jahre gegenüber. Die Titelverteidiger Oliver Schaller/Andreas Zbinden (Tafers) messen sich mit Mathias Bonny/Gilles Tripet (BC La Chaux-de-Fonds), den Titelträgern von 2022. Und im unteren Teil des Tableaus kommt es zum reizvollen Vergleich zwischen Nicolas Franconville/Yann Orteu (Trogen-Speicher/Badminton Mutschellen) und den Pierrehumberts. Die Brüder bewiesen nebst ihren Einzelskills Marathon-Qualitäten mit  Siegen gegen die favorisierten Thibault Bernetti/Anthony Dumartheray (Yverdon) und Robin Gerber/Jeremy Poy (BLA).  

Sehr viel Routine in den Mixed-Halbfinals

Im Mixed muste die topgesetzte Paarung schon vor dem ersten Spiel zurückziehen. Minh Quang Pham/Aline Müller konnten wegen einer Rückenverletzung des Lausanners nicht antreten, an ihrer Stelle rückten Hugo Chanthakesone/Leila Zarrouk nach. Diese unterlagen im Viertelfinal dann Yann Orteu/Vera Appenzeller (Badminton Mutschellen/Zürich). Dieses Duo misst sich im Halbfinal mit Thibault Bernetti/Cloé Brand (Yverdon-les-Bains). Den zweiten Finalisten ermitteln in einer ebenfalls hochklassigen Affiche deren Clubkollegen Anthony Dumartheray/Julie Franconville sowie die ebenfalls routinierten Freiburger Oliver und Nicole Schaller (Tafers).   

Um 9 Uhr beginnen die Halbfinals, ab etwa 13 Uhr die Finals. Wer die Spiele nicht live vor Ort verfolgen kann, ist mit dem Livestream auf unserem YouTube-Kanal bestens bedient. Die Endspiele werden zudem live kommentiert von Ayla Huser, Christoph Heiniger (Deutsch), Sabrina Jaquet und Caroline Racloz (Französisch).

Hier gehts zu den Tableaux. 
Und hier zum Spielplan vom Sonntag.

 

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