Er bringt auch den gestandenen Profi ins Schwitzen

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Er bringt auch den gestandenen Profi ins Schwitzen


Farin Richard ist ein hoffnungsvoller Nachwuchsspieler aus dem Kanton Bern. Am Zukunftstag besuchte der 13-Jährige Swiss Badminton und wurde gefordert – auf und neben dem Court.

«Der hat gesessen», sagt Julien Scheiwiller anerkennend und schmunzelt. Der Nationalkaderspieler spielt zum Abschluss der kurzen Einheit einen Satz gegen Farin Richard. Diesem Smash des 13-Jährigen kann er aber nur nachschauen.

Farin Richard ist 13 und Badminton ist für den Teenager sehr wichtig. Sechsmal pro Woche steht er auf dem Court, dazu kommt ein Athletiktraining und bei der Frage nach dem Berufswunsch muss er nicht lange zögern: «Ich will Badmintonprofi werden.»

Am Donnerstag kann er im Sportcenter Thalmatt schon einmal schnuppern. Gebannt verfolgt er am Morgen zuerst das Training des praktisch kompletten Nationalkaders und bald darauf beginnt seine Einheit mit Julien Scheiwiller, diese umfasst unter anderem eine Multifeed-Sequenz.

Anschliessend beweist Farin Richard journalistische Begabung. Er stellt Scheiwiller zahlreiche Fragen, die er zu Hause vorbereitet hat, und entlockt ihm Spannendes. Das komplette Interview findest du unten. Für das Video hat er übrigens einige Sequenzen selber gefilmt.

Danach geht es Schlag auf Schlag weiter: Farin Richard nimmt am Teambadminton der Geschäftsstelle teil, und wird später von Saber Afif, dem Sportdirektor von Swiss Badminton, in einer sehr anspruchsvollen Multifeed-Einheit ans Limit geführt. Den Nachmittag verbringt er dann im «Haus des Sports» in Ittigen, wo er von den verschiedenen Geschäftsstellenmitgliedern einen Einblick in deren Tätigkeiten erhält.

Nach 16 Uhr endet dann der Zukunftstag – mit vielen neuen Eindrücken.  Beendet ist Farin Richards Programm damit aber noch nicht: Am Abend folgt noch das Athletiktraining. Damit er für die Berner Meisterschaften am Wochenende auch bestens gerüstet ist.

 

Das Interview von Farin Richard mit Julien Scheiwiller:

Julien, mit wie vielen Jahren hast du begonnen, Badminton zu spielen?
Ich habe mit 7 Jahren angefangen. Zuerst habe ich noch Fussball gespielt, irgendwie war mir das aber etwas zu wenig. Dann habe ich begonnen, auch Badminton zu spielen und machte eine Weile lang beides, und dann bin ich immer mehr ins Badminton gekommen.

Wieso hast du Badminton gewählt?
Das war vor allem wegen meinem Vater. Er hatte früher auf Nationalliga-B-Niveau Badminton gespielt und sagte dann, ich solle doch auch einmal ins Training. Ich habe dann angefangen und es machte immer mehr Spass.

Was sind deine wichtigsten Erfolge im Badminton?
Wahrscheinlich der Achtelfinal an der Junioren-WM im Mixed mit Jenny Stadelmann. Und letztes Jahr war ich in Israel im Einzelfinal an einem Future-Series-Turnier.

 

Mit wie vielen Jahren bist du in die Schweizer Nati gekommen?
Das war sehr früh, ich war 15, 16. Das war für mich eine coole Sache, weil ich schon früh mit den Besten trainieren und so relativ schnell Fortschritte erzielen konnte.

Was sind deine Ziele?
Längerfristig möchte ich 2028 an die Olympischen Spiele, das ist sicher das Hauptziel. In den nächsten zwei Jahren möchte ich in die Top 100 der Welt vorstossen.

Wie viele Male trainierst du pro Woche?
Eigentlich immer zwei Mal pro Tag, von Montag bis Freitag. Siebenmal Badminton und dreimal Kraft plus Interclub oder Turniere.

Machst du Mentaltraining?
Ich mache keines. Es kommt auf den Spieler an, für viele ist es sehr wichtig. Für mich passt es im Moment, so wie es ist.

Was machst du neben dem Training?
Ich studiere Wirtschaft an der FernUni Schweiz. Das ist eine gute Abwechslung neben dem Sport, auch, wenn ich einmal verletzt wäre oder nicht mehr Badminton spielen könnte. So hätte ich dennoch einen Plan B.

Wie ist es für dich, wenn du gegen deinen besten Freund spielst?
Schon speziell. Vor allem vor dem Spiel, während dem Match legt man es dann aber irgendwie ab. Es ist dann doch ein normales Spiel, das man einfach gewinnen will.

Kannst du vom Badminton leben und mit den Sponsoren?
Momentan geht es. Klar, man verdient nicht mega viel, aber es klappt nicht schlecht. Das Ziel ist es schon, dass ich noch ein paar Sponsoren mehr bekomme, damit ich noch ein paar Turniere mehr bestreiten kann.

Was machst du nach der Badminton-Profikarriere?
Das ist noch nicht ganz so klar. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Vielleicht mache ich nach dem Studium irgendetwas in Wirtschaft oder ich werde Badmintontrainer oder so.

Danke für das Interview.
Danke auch dir.

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