«Die Unparteiischen sind die Hüter unserer Werte»

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«Die Unparteiischen sind die Hüter unserer Werte»

Diese Woche ist Swiss Badminton Teil der Initiative «Week of the Referee», mit der sich verschiedene Sportverbände bei den Unparteiischen bedanken. Ausbildungschef Thomas Heiniger erklärt, was es mit der Kampagne auf sich hat. 

- Thomas Heiniger

 

Wir sind am Anfang der «Week of the Referee», einer gemeinsamen Initiative von einigen Schweizer Sportverbänden. Kannst du uns kurz erklären, wie es dazu gekommen ist?

Ursprünglich wurde die Initiative von den vier grössten Schweizer Hallensportverbänden – Basketball, Handball, Volleyball und Unihockey – lanciert, zusammen mit Swiss Olympic. Es gab dann hier im Haus des Sports in Ittigen auf dem Gang Gespräche und plötzlich war da die Frage, ob wir auch mitmachen wollen. Wir haben gerne zugesagt. Das Ziel besteht darin, den Unparteiischen Respekt und Dank auszudrücken für die Arbeit, die sie regelmässig verrichten. Diese Aktionswoche wird vom Präventionsprogramm «cool and clean» von Swiss Olympic unterstützt.

 

 

Vielleicht gleich am Anfang eine Begriffsklärung: Welche Positionen sind im Begriff «Referee» im Badminton eingeschlossen?

 

Der Titel «Week of the Referee» ist für uns tatsächlich etwas unglücklich, weil wir im Badminton Referees und Schiedsrichter unterscheiden. Da wir am Slogan wegen des Wiedererkennungswerts nichts ändern wollen, schliesst er alle Unparteiischen ein, die im Badminton im Einsatz sind, also Referees, Schiedrichter:innen und Linienrichter:innen.

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Es heisst immer wieder: Ohne Unparteiische kein Sport. Das gilt sicher auch für das Badminton, oder?

 

So absolut kann man das bei uns nicht sagen. Wir sind bekannt dafür, dass wir bis und mit Nationalliga B ohne Unparteiische spielen können, und zwar ohne Probleme. Badminton ist eine sehr faire Sportart und wir leben grundsätzlich alle vorbildlich den «Spirit of Badminton.» Dennoch sind die Unparteiischen nicht aus dem Wettkampfsport wegzudenken, speziell auf höchstem Niveau. Sie sind die Hüter unserer Werte und sorgen für einen geregelten Spielablauf, gerade, wenn es einmal hitzig zu und her geht auf dem Feld. Für mich ist der Badmintonsport ein wunderschönes Bild und die Schiedsrichter bilden den Rahmen. Ein Bild ohne Rahmen ist quasi wertlos.

 

Provokativ gefragt: Weshalb sollten Badmintonfans Schiedsrichter werden?

 

Weil es eine ehrenwerte Aufgabe ist, sich für diesen wunderschönen und wertvollen Sport einzusetzen und weil man auf keinem anderen Weg so schnell nationalen und internationalen Topstars auf Augenhöhe begegnen kann.

 

Können es besonders ambitionierte Personen also unter Umständen auch bis zu hohen Weihen bringen?

 

Ja, absolut. Wir haben höchst renommierte Schiedsrichter in der Schweiz. Die einzige Schweizer Teilnahme an einem Olympia-Final der Geschichte war jene von Ivo Kassel in der Funktion des Schiedsrichters.

 

Braucht es Grundvoraussetzungen für diese Positionen?

 

Viel Herzblut, Liebe zum Badmintonsport, ein gewisses Mass an Selbstsicherheit und einen guten Sinn für fairen Sport.

 

Sind Damen und Herren, die selbst gut spielen, prädestiniert für eine Karriere als Refs?

 

Nicht zwingend. alle Personen können es als Schiedsrichter weit bringen. Wenn sie die Ausbildung mit vollem Engagement absolvieren, hart an sich arbeiten und das nötige Flair mitbringen, können sie sehr viel erreichen.

 

Wird die «Week of the Referee» auch 2023 stattfinden?

 

Die beteiligten Sportverbände haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, sie jedes Jahr durchzuführen. Für uns ist es ein angemessener Kanal, den vielen Unparteiischen in der Schweiz unseren Dank auszusprechen für die meist ehrenamtliche und unverzichtbare Tätigkeit, die sie ununterbrochen für den Badmintonsport leisten. 2023 soll die Kampagne sogar noch grösser gestaltet werden, um noch deutlicher zu unterstreichen, wie wichtig die Unparteiischen für die verschiedenen Sportarten sind. 

Swiss Badminton wird in dieser Woche weitere Artikel rund um das Schiedsrichterwesen publizieren. 

 

 

Tobias Künzi und Milena Schnider im Achtelfinal


Beim Turnier der International Challenge in Lima standen gleich drei Schweizer im Einsatz..Und weil sich Julien Scheiwiller erfolgreich durch die Qualifikation kämpfte, spielten alle drei im Hauptfeld. Für Scheiwiller und Joel König bedeutete die Startrunde Endstation, derweil erreichte Tobias Künzi (im Bild) die Achtelfinals.

Der Aargauer setzte sich zum Auftakt in zwei Sätzen gegen den Deutschen Brian Holtschke durch und lieferte danach auch Ygor Coelho einen ausgeglichenen Kampf. Künzi gewann den ersten Satz gegen den als Nummer 2 gesetzten Brasilianer 21-17, verlor aber die beiden weiteren Durchgänge jeweils mit 15-21. Die Partie dauerte 59 Minuten.

Milena Schnider bestritt derweil das Irish Open in Dublin. Die Interclub-Spielerin des BC Uzwil erreichte durch einen Zweisatz-Erfolg sicher die Achtelfinals, blieb dort aber gegen die topgesetzte Dänin Mia Blichfeldt chancenlos.  


Nächste Destinationen: Mexiko und Slowenien

Auch in dieser Woche befinden sich zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer auf der Jagd nach Weltranglistenpunkten. Ihre Reiseziele sind Mexiko und Slowenien.   

Für das Schweizer Herren-Trio geht die Reise noch weiter. In dieser Woche treten sie beim Event der International Series im mexikanischen Guadalajara an. Die Ausgangslage ist ähnlich wie in Peru: Künzi und König figurieren im Hauptfeld, Scheiwiller muss erneut über die Qualifikation. Hier geht es zu den Resultaten.

Weniger weit ist die Anreise für jene Spielerinnen und Spieler, die am Turnier der Future Series in Slowenien teilnehmen. In zwei Konkurrenzen haben Vertreter:innen von Swiss Badminton Aufnahme in die Setzliste gefunden: Das Damen-Doppel mit Aline Müller/Caroline Racloz ist als Nummer 3 gesetzt und das Herren-Doppel Arthur Boudier/Minh Quang Pham als Nummer 4.

Ebenfalls am Start sind noch jüngere Cracks, wie zum Beispiel Lucie Amiguet und Vera Appenzeller. Die U19-EM-Bronzegirls treten im Einzel und Doppel an. Wie das Turnier verläuft, siehst du hier.

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