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"Meine Prioritäten haben sich verändert“

In loser Folge wollen wir fortan in den „Monday News“ die Geschichten spezieller Personen aus der Schweizer Badminton-Szene erzählen. Zum Auftakt gehen wir der Frage nach, was die dreifache Olympia-Teilnehmerin Sabrina Jaquet zwei Jahre nach ihrem Rücktritt macht. 

 

Die Klasse, sie war unübersehbar. Mit ihrem guten Auge, basierend auf der Erfahrung unzähliger Matches, war Sabrina Jaquet ein Pluspunkt im Team „Old but Gold“, das an der Premiere der AirBadminton-SM vor einer Woche die Bronzemedaille gewann. Es habe viel Spass gemacht, sei aber schon etwas anderes als das klassische Badminton, bilanzierte die 36-Jährige. «Man muss sich im Sand ganz anders bewegen, der Shuttle ist ganz anders. Es gibt ziemlich viele Unterschiede, macht aber wirklich viel Spass.» Vor allem das Wiedersehen mit all den anderen Routiniers, mit denen sie unzählige Emotionen geteilt hatte, sei grossartig gewesen: «Das war auch einer der Gründe, weshalb ich zugesagt habe, hier mitzumachen.» 


Bis 2021 war Sabrina Jaquet das Mass aller Dinge im Schweizer Badminton. Dreimal in Serie nahm sie an Olympischen Spielen teil, dazu gewann sie die EM-Bronzemedaille 2017 und verteilt auf die drei Disziplinen total 30 Schweizer Meistertitel bei der Elite - etliche ihrer Marken könnten für die Ewigkeit sein.

Nach den Olympischen Spielen in Tokio, die wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden waren, trat sie zurück. Nicht nur von der Wettkampfbühne sondern generell. „Ich habe dreimal das Badminton-Racket in der Hand gehabt seither, ein kleines Training hier gegeben und eine Showeinlage dort. Meine Prioritäten haben sich verändert.“



Sabrina Jaquet ist ins Berufsleben eingestiegen, hat eine Familie und ist seit fünf Monaten Mutter. Die Frage, was sie heute noch sportlich mache, beantwortet sie anfänglich mit einem Lachen: «Sport ist ein grosses Wort, wenn man von einer Schwangerschaft zurückkommt. Generell bevorzuge ich aber Aktivitäten draussen in der Natur, das hat mir während meiner Karriere gefehlt, denn wir waren ja immer in der Halle.“ Velo fahren zählt dazu, Schwimmen, Jogging, im Winter Langlaufen.

Der Sport, der so lange ihr Leben geprägt hat, er hat ihr noch nicht gefehlt. „Das kann natürlich ändern, aber bis jetzt nicht. Ich hatte Lust, Anderes zu machen, und das ist so geblieben. Es ist mir gut gelungen, den Schlussstrich zu ziehen.» Auch den Wettkampfgedanken, der so lange unerlässliches Grundelement ihrer Karriere war, hat sie nicht vermisst. «Das hat man hier beim AirBadminton wieder gesehen», sagt sie und lacht wieder.  

 

Aus der Distanz verfolgt sie die Szene immer noch, vor allem die Spiele mit Beteiligung einstiger Weggefährt:innen. Und manchmal ertappt sie sich, wie sie denkt, dass es schon cool wäre, selber noch auf dem Feld zu stehen. «Dann denke ich aber daran, was alles damit verbunden ist, welcher Aufwand, welche Opfer. Nein, ich bin jetzt in einem anderen Kapitel in meinem Leben.»


Sie hat auch mit Freude die Erfolgsmeldungen im Schweizer Badminton in den letzten Monaten zur Kenntnis geworden. «Gerade auch auf Juniorenstufe gibt es nun Resultate, die es zu meiner Zeit nicht gab», sagt sie, «und im Nationalkader herrscht eine gute Dynamik mit vielen Jungen, die wirklich wollen. Die Basis ist breiter als zu meiner Zeit und es ist gut möglich, dass sich dies in den nächsten Jahren weiter auszahlen wird.»  


Conrad Hückstädt gewinnt Bronze an der Senioren-WM

Die Seniorenweltmeisterschaften fanden vom 11. bis 17. September 2023 in Jeonju, Südkorea, statt. Die Schweizer Spieler Yoann Clerc und Jonas Grape blicken für uns auf die Turnierwoche zurück.

 

Diese werden alle zwei Jahre veranstaltet und bieten den besten Spielern 35+ bis 75+ die Chance, um den Weltmeisterschaftstitel zu kämpfen. Der Wettbewerb wurde 1995 für die Kategorien 40+, 45+, 50+ und 55+ ins Leben gerufen. Aufgrund seines grossen Erfolgs wurden die Katergorien 35+, 60+ und 65+ hinzugefügt. Die letzte Änderung erfolgte 2012 mit der Aufnahme der Kategorien 70+ und 75+.

 

Die letzte Ausgabe fand 2021 in Spanien in Huelva statt und sah den schweizer Sieg von Rémy Matthey de l'Etang und Anke Treu im Mixed 50+ sowie zwei dritte Plätze von Rémy zusammen mit Philipp Kurz im Doppel 50+ und von Silvia Lüthi Tripet im Einzel 60+.

 

In diesem Jahr konnte die gut 20-köpfige Schweizer Delegation nicht ganz so gut abschneiden, was vor allem auf die grössere asiatische Vertretung zurückzuführen ist, die einen Grossteil der Disziplinen dominierte. Einige ehemalige Weltklasse-Badmintonspieler wie Boonsak Ponsana oder Tony Gunawan erfreuten die Zuschauer mit bemerkenswerten Trick-Shots.

 

Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Conrad Huckstädt, der mit seiner Bronzemedaille im Einzel 45+ die einzige Schweizer Medaille gewann. Nachdem er den ersten Satz mit 22-20 gegen den Inder Shashidhar gewonnen hatte, verletzte sich der Schweizer in der Mitte des zweiten Satzes bei einer 8-2 Führung. Er musste in der Folge leider aufgeben und sich mit dem dritten Platz begnügen.

 

Der nächste grössere internationale Termin ist für August 2024 angesetzt. Dann findet die Europameisterschaft in Belgien statt.

Hier gehts zu allen Tableaux. 

 

Santiago Araujo gewinnt beim Glubs-Oliver-Cup

Die Schweizer Junior:innen zeigten beim Traditionsturnier im deutschen Waghäusel allgemein eine gute Leistung. In der U15-Kategorie wurde das Turnier als A-Ranglistenturnier ausgetragen und viele Schweizer:innen haben sich in der Gruppenphase souverän für die K.o.-Phasen qualifiziert. Gekrönt wurden die guten Leistungen von Santiago Araujo mit dem Turniersieg im Herreneinzel U15. In der gleichen Kategorie erkämpfte sich Abhiram Gokhale den dritten Rang. Ebenfalls auf Rang drei spielten sich Santiago Araujo und Louka Cesari im Herrendoppel und Julietta Dübendorfer und Ainara Lara Putri im Damendoppel.

In den C-Ranglistenturnieren der Kategorien U13 und U17  gab es ebenfalls sehr erfreuliche Resultate, getoppt von den Turniersiegen von Zhanna Sushkova im Dameneinzel U13 und Livio Jaeggi / Elia Berendonk im Herrendoppel U17.

Hier siehst du alle Tableaux.

 

Belgien war keine Reise wert

Beim Turnier der «International Challenge» in Leuven konnte die Schweizer Vertretung im Hauptfeld keine Erfolge verbuchen. Dounia Pelupessy, die zwei Wochen zuvor in Lettland im Final gestanden hatte, unterlag der Deutschen Miranda Wilson in drei Sätzen und Milena Schnider blieb gegen die Dänin Frederikke Lund ohne Satzgewinn. Jenny Stadelmann, die als Nummer 6 gesetzt gewesen wäre, hatte wegen einer leichten Armverletzung auf den Start verzichtet.

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26 Mädchen bei "Supergirls play Badminton" in Bern

 
Kurz nach der Sommerpause hat das Erfolgsprojekt «Supergirls play Badminton» wieder so richtig Fahrt aufgenommen. Nach den Events in den letzten Wochen in Winterthur, Schwyz und Stansstad, war nun die Reihe am Samstag die Reihe an Bern. 26 Mädchen mit Migrationshintergrund schnupperten Badminton-Luft, eine selten hohe Zahl. 5 davon sind bereits im Verein, 21 waren extern. Geleitet wurde der Kurs von Tina und Samin, zwei erfahrenen Leiterinnen.

 

Auch in nächster Zeit geht es in hoher Kadenz weiter. Am Mittwoch gastiert «Supergirls play Badminton» im Kanton Zug beim BC Steinhausen, und bis November sind schon sechs weitere fixiert.. «Wir freuen uns auf weitere interessierte Clubs», sagt Nicola Schneiter. der Leiter Vereinsentwicklung und Kindersport bei Swiss Badminton.


Künzi und König in Peru am Start

Für Tobias Künzi und Joel König geht die Tour in ferne Lande in Peru weiter. Im Turnier der «International Challenge» in Lima trifft die Schweizer Nummer 1 im Hauptfeld auf einen Qualifikanten und Joel König muss sich durch eben diese Ausscheidung kämpfen.


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Pelupessy und Scheiwiller in Polen gesetzt

 

Ein Teil des Elite-Nationalkaders spielt diese Woche in Polen bei einem Event der "International Series". Mit Dounia Pelupessy (Nummer 4) und Julien Scheiwiller (7) sind im Einzel gleich zwei Hoffnungen gesetzt.

Hier findest du alle Tableaux. 

Der Nachwuchs spielt in Belgien

Beim "Belgian Junior" in Herstal hat Swiss Badminton zahlreiche Eisen im Feuer. In den fünf Kategorien sind nicht weniger als sieben Schweizer:innen gesetzt.

 

Hier siehst du die kompletten Gesetztenlisten.
 

Robin Gerber neu bei Swiss Badminton

Robin Gerber verstärkt neu das Team von Swiss Badminton. Der Lausanner NLA-Spieler wird sich primär für das Projekt «Force 8» engagieren: Einerseits wird er weitere Übungen in das neue Trainingstools einspeisen und andererseits wird er sich auch um die Weiterentwicklung von Force 8 kümmern. Robin Gerbers Pensum beträgt 30 Prozent und ist auf ein Jahr befristet. Sein Engagement wurde auch durch die Revitalisierungsgelder aus dem Stabilisierungspaket 2022 von Swiss Olympic möglich. Herzlich willkommen, Robin!

 

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