Was ist Swiss Badminton für dich?
Jeden Tag verbringe ich mehrere Stunden am Stützpunkt des Nationalkaders. Der Verband stellt uns die Felder und zwei Vollzeittrainer zu Verfügung oder unterstützt uns mit Spesenentschädigungen. Direkt neben der Halle wurde für uns ein Studio organisiert, wo wir die Möglichkeit haben, über Mittag zu kochen, zu schlafen oder Rackets zu bespannen. Da ich weiss, dass Swiss Badminton nebst dieser Förderung des Leistungssports auch noch dem Breiten- und Schulsport sowie Parabadminton als Dachverband vorsteht, bin ich dankbar für diese stabilen Strukturen.
Ist das, was du jetzt tust, was du schon immer als Erwachsener machen wolltest?
Nein, ich wollte als kleiner Knirps mal Koch werden und interessierte mich später für die Hotelfachschule. In dieser Zeit träumte ich auch davon, mit meinem engsten Freund zusammen eine Alp zu bauen und handwerklich tätig zu sein. Bei einer Berufsberatung kam später heraus, dass meine Interessensgebiete auch bei der Geographie und Umwelt liegen. In den Sport rutschte ich als 9-Jähriger hinein. Kurz nach meinem ersten Schnuppertraining beim BC Bubendorf lud man mich für das Talent Team des Nationalkaders ein. Alles andere ergab sich dann. Auch wenn mein heutiger Weg also gar nicht mein Kindheitswunsch war, habe ich dennoch grosse Freude, dass ich diesen Weg gehen darf... vom Sport zu leben und täglich versuchen zu können, das Beste aus den mir gegebenen Möglichkeiten und Fähigkeiten herauszuholen. Diese Freiheit zu haben, meinen Weg so aktiv gestalten zu dürfen, ist ein grosser Luxus.
Du reist dank des Badmintonsports oft und hast schon die unterschiedlichsten Orte gesehen. Gibt es ein Land oder ein Ort, der dich besonders inspiriert hat?
Als ich im 2019 in China an den Militärweltspielen teilnahm, war ich von der Disziplin aller Helfer und Organisatoren stark beeindruckt. An den Turnieren in Afrika lernte ich die pulsierende afrikanische Kultur kennen, und dass es nur für mich als Schweizer eine Herausforderung ist, wenn der Shuttle-Bus zwei Stunden später als geplant losfährt. Was den Sport betrifft, bin ich von zwei Ländern sehr beeindruckt: Zum einen erlebte ich in meinen Trainingsaufenthalten in Malaysia, wie intensiv und viel dort trainiert wird und wie die Badmintonstars von der Bevölkerung hochgejubelt werden. Zum anderen bewundere ich die dänische (Badminton-)Sportkultur, die ich in der dänischen Liga und in mehreren Trainingscamps erleben durfte. Sie ist einzigartig und sollte ein grosses Vorbild für ganz Badmintoneuropa sein.
Was ist dein Lieblingsbuch/Film und warum?
Die Bibel. Sie ist die Grundlage meines Lebens.
Wenn du morgen etwas auf der Welt ändern könntest, was wäre es?
Wenn ich könnte, würde ich sehr gerne auf einen Hieb jegliche Form von Machtmissbrauch, Korruption, Betrug und Egoismus aus der Welt schaffen. Solches Unrecht bringt Kriege, Gewalt, Elend und weitere Katastrophen mit sich. Es wäre schön, wenn jeder für den anderen denken würde, und nicht nur für sich selbst.
In welchem Job, glaubst du, würdest du wirklich schlecht sein?
Ich glaube, ich hätte Mühe, ein guter Schauspieler zu sein. Es würde mir wohl schwierig fallen, in verschiedene Rollen zu wechseln und dann etwas überzeugt vorzuspielen. Allerdings denke ich auch, dass man mit guten Lehrer:innen, Vorbildern, Fleiss, Zeit und Engagement sehr vieles erlernen kann. Ganz nach dem Motto «Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg». Und dennoch könnte ich meine Brötchen wohl nicht erfolgreich auf der Leinwand verdienen.
Wie würden dich deine Freunde in 3 Worten beschreiben?
Ich denke, man würde mich als pflichtbewusst, kontaktfreudig, gleichzeitig aber auch als nachdenklich beschreiben.
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